Ursula Krechel

Ursula Krechel, geboren am 4. 12. 1947 in Trier, studierte ab 1966 Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte in Köln. Ihr Studium beendete sie 1972 mit einer Dissertation über das theater- und filmkritische Werk Herbert Iherings. Parallel dazu sammelte sie erste journalistische Erfahrungen und war von 1969 bis 1972 als Dramaturgin der Städtischen Bühnen Dortmund tätig. Seit 1972 arbeitet sie vor allem als freie Schriftstellerin, daneben als Rezensentin, Hörspielautorin, Herausgeberin und Essayistin. 1993 poet in residence an der Universität Essen. Ursula Krechel lebt derzeit in Frankfurt/M., ist Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland (seit 1982), der Freien Akademie der Künste, Mannheim (seit 1993) und der Berliner Akademie der Künste (seit 2017).

*  4. Dezember 1947

von Olaf Kutzmutz und Werner Jung

Essay

Ursula Krechels Werk umfasst die traditionellen literarischen Genres Lyrik, Epik und Dramatik; die Autorin schreibt darüber hinaus aber auch wissenschaftliche Essays, kommentiert Gedichte und rezensiert Bücher. Ihr Debüt als freie Schriftstellerin gab Krechel mit dem Theaterstück „Erika“ (1974), das im Milieu des rheinischen Kleinbürgertums die Geschichte einer halbherzigen Emanzipation in sechsundzwanzig Bildern verfolgt.

Nach vier Jahren Ehe ist die sechsundzwanzigjährige Schreibkraft Erika Kesting ihren Gatten leid: „Ich mach alles, und der Ede bestimmt alles.“ Sie verlässt Ede, zieht zu ihrer Mutter und ...